Nach der Absage der für Oktober geplanten WorldSkills Shanghai 2022 fand die WM der Berufe in diesem Jahr als Special Edition in 15 Nationen weltweit statt. Insgesamt 1.000 Spitzenfachkräfte aus über 50 Ländern und Regionen traten in 62 Wettkampfdisziplinen gegeneinander an. Die Konkurrenz war für das Team Germany enorm stark. Dennoch schaffte es Deutschland im Medaillenspiegel auf den 8. Platz und landete damit im Vergleich zu den vorherigen Weltmeisterschaften unter den Top 10 (WorldSkills Kasan 2019 – Rang 11, WorldSkills Abu Dhabi 2017 – Rang 12). „Wir sind auf einem guten Weg. Auch dank der Förderungen, die wir erhalten, dank der enormen Unterstützung durch die Firmen und Verbände – und nicht zuletzt auch dank des enormen Engagements unserer Bundestrainer*innen, die weit über die Pflicht hinaus gehen“, betont Romer. „Jetzt gilt es, nicht stehen zu bleiben. Wir brauchen eine umfassende institutionelle Förderung, wie sie im Leistungssport herrscht. WorldSkills-Wettbewerbe sind nachhaltig und begeistern Tausende junger Menschen.“

Weltmeister können sich unter anderem der 19-jährige Marvin Schuster aus Rainau Dalkingen (Baden-Württemberg) und sein Team-Kollege Philipp Raab (20 Jahre) aus Wört (Baden-Württemberg) nennen. Sie traten in Esch-sur-Alzette in Luxemburg in der Disziplin Robot Systems Integration an. „Wir hatten das Ziel, aufs Treppchen zu kommen. Aber mit dem ersten Platz haben wir nicht gerechnet. Wir sind einfach überwältigt, dass wir es geschafft haben“, resümiert Philipp Raab. „Zum einen hat es sehr viel Spaß gemacht, zum anderen war es eine sehr gute berufliche Weiterbildung. Wir hatten einen enormen Lerneffekt“, ergänzt Marvin Schuster. Ihr Bundestrainer Jens Mühlegg ist sichtlich stolz: „Nach dieser Zeit mit den ganzen Trainings, Schulungen und Übungswettkämpfen war es für mich ein unbeschreibliches Gefühl die beiden auf dem Podium ganz oben stehen zu sehen.“ Auch Stefan Mißbach aus Dresden (Sachsen) trägt nun den Weltmeister-Titel. In der Disziplin Kfz-Mechatronik musste der 23-Jährige in seiner Heimatstadt gegen Teilnehmer*innen aus 22 Ländern und Regionen antreten. „Es war wie ein Raketenstart. Es zündete und die Emotionen sprudelten aus mir raus“, berichtet Stefan Mißbach über den Moment, als die Medaillengewinner bekannt gegeben wurden. Maurer Pierre Holze aus Berlin, der im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft der Berufe auf Platz 5 landete, gab nach insgesamt 50 Wochen Training bei der Weltmeisterschaft in Salzburg richtig Gas und sicherte sich ebenfalls Gold. „Die letzte Goldmedaille bei den Maurern wurde 1979 geholt. Ich bin mehr als stolz auf Pierre. Er hat das rausgeholt, was lange kein Maurer mehr geschafft hat. Bei der Lösung der Aufgaben ist ihm kein Fehler passiert. Es lief genau nach unseren Vorstellungen“, freut sich Bundestrainer Jannes Wulfes, der selbst bei vergangenen EuroSkills- und WorldSkills-Wettbewerben angetreten war.
Einen hervorragenden zweiten Platz machten Felix Willi aus Neuenburg am Rhein (Baden-Württemberg) und Johannes Albrecht aus Heitersheim, Baden-Württemberg. Die beiden 24-Jährigen gewannen Silber in der Disziplin Industrie 4.0. Ebenfalls stolze Vizeweltmeister sind nun Zimmerer Philipp Kaiser (23 Jahre) aus Rot an der Rot (Baden-Württemberg) und Adrian Rasokat (24 Jahre) aus Hannover (Niedersachsen) in seiner Disziplin Cloud Computing. Neben Jule Janson und Jonas Hopf (Disziplin Stahlbetonbauer*in) freut sich auch Fliesenleger Yannic Schlachter aus Allbruck (Baden-Württemberg) über den Vize-Weltmeisterschaftstitel, nachdem er 2021 bereits Europameister wurde.
Bronze sicherten sich der 22-jährige Drucktechniker Wilhelm Hendrik Den Ouden aus Mühlhausen (Baden-Württemberg) und in der Disziplin Mobile App Development Justin Konratt (20 Jahre) aus Trollenhagen (Mecklenburg-Vorpommern).
Michael Hafner, Vorstandsvorsitzender von WorldSkills Germany, hebt die Stimmung bei den Wettbewerben hervor: „Man konnte ein Gemeinschaftsgefühl spüren, geprägt von Fairness, Fähigkeiten und Freundschaften. Niemand kann den Teilnehmenden die Erfahrung des persönlichen Austausches nehmen. Dieses WorldSkills-Gefühl wird sie ein Leben lang begleiten und sie werden davon ihren Kindern und Enkelkindern berichten können.“ Außerdem fügt er hinzu: „Ich bedanke mich bei allen, die zum Erfolg der diesjährigen WM der Berufe beigetragen haben: Danke an die Teilnehmenden, dass ihr all die Anstrengungen auf euch genommen habt. Danke an die Bundestrainer für eure Arbeit und Fairness. Danke an die freiwilligen Helfer, die überall unterstützt haben. Danke an WorldSkills International, dass die Idee zur WSC2022SE aufgegriffen und erfolgreich umgesetzt wurde. Danke an unser Team von WorldSkills Germany für die exzellente Organisation. Und danke an alle Partner und Sponsoren für die Unterstützung zur Umsetzung eines erfolgreichen Wettbewerbs.“

Der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft kam für die WM-Teilnahme eine ganz besondere Ehre zuteil. Bundeskanzler Olaf Scholz übernahm die Schirmherrschaft für das Team Germany zur WorldSkills Competition 2022 Special Edition. Das deutsche Team wird am 8. Dezember 2022 im Bundeskanzleramt zu Gast sein und vom Bundeskanzler persönlich empfangen.
Das Ergebnis der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft:
Gold
- Robot Systems Integration: Marvin Schuster (19), Rainau Dalkingen, Baden-Württemberg und Philipp Raab (20), Wört, Baden-Württemberg
- Kfz-Mechatronik: Stefan Mißbach (23), Dresden, Sachsen
- Maurer*in: Pierre Holze (23), Berlin
Silber
- Industrie 4.0: Felix Willi (24), Neuenburg am Rhein, Baden-Württemberg und
Johannes Albrecht (24), Heitersheim, Baden-Württemberg - Zimmerer*in: Philipp Kaiser (23), Rot an der Rot, Baden-Württemberg
- Cloud Computing: Adrian Rasokat (24), Hannover, Niedersachsen
- Fliesenleger*in: Yannic Schlachter (22), Allbruck, Baden-Württemberg
- Stahlbetonbauer*in: Jule Janson (22), Mühlacker, Baden-Württemberg, Jonas Hopf (23), Probstzella, Thüringen
Bronze
- Drucktechnik: Wilhelm Hendrik Den Ouden, (22), Mühlhausen, Baden-Württemberg
- Mobile App Development: Justin Konratt (20), Trollenhagen, Mecklenburg-Vorpommern
Mit der Exzellenzmedaille wurden ausgezeichnet
- Mechatronik: Jonas Fuhrich (20), Kirchenthumbach, Bayern und Felix Thaller (20), Schlammersdorf, Bayern
- Kälte- und Klimatechnik: Frederik Stiegen (23), Bad Harzburg, Niedersachsen
- Möbelschreiner*in: Benjamin Supé (22), Hohenschäftlarn, Bayern
- CNC-Fräsen: Krisztian Kalmar (20), Dachsberg, Baden-Württemberg
- Fahrzeuglackierer*in: Johannes Brandl (20), Wurmannsquick, Bayern
- Landschaftsgärtner*in: Erik Stanke (21), Ebersbach-Neugersdorf, Sachsen und Phil-Elias Kornmacher (21), Dörschnitz, Sachsen
- Anlagenmechaniker*in SHK: Fabian Grün (21), Orsfeld, Rheinland-Pfalz
- Maler*in: Ben-Luca Franzmann (22), Allenfeld, Rheinland-Pfalz
- Elektroinstallation: Maximilian Schaffrath (22), Ehrenberg, Sachsen
Weitere Infos zum Team Germany
Fotos vom Team Germany auf der ganzen Welt
Die Teilnahme der deutschen Berufe-Nationalmannschaft an der WorldSkills Competition 2022 Special Edition wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Darüber hinaus ist CWS Workwear als Presenterpartner von WorldSkills Germany offizieller Partner und Ausstatter der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft.