Lernen fällt Ihrem Kind zwar nicht schwer, aber es betätigt sich trotzdem lieber praktisch? Ihr Kind möchte nach der Schule direkt ins Berufsleben starten?
Vorneweg: auch während einer Berufsausbildung wird es nicht ganz ohne Theorie gehen, da ein Teil der Ausbildung in der Schule stattfindet. Gleichzeitig sammelt ihr Kind trotzdem ab dem ersten Tag Praxiserfahrung. Das wäre bei einem Studium nur eingeschränkt, zum Beispiel in der Praktikumsphase, möglich.
Wie genau eine Ausbildung abläuft, haben wir hier kurz beschrieben >>
Während der Ausbildung wird es nie langweilig – wechselt ihr Kind doch die Theoriephasen und Arbeitszeit im Unternehmen regelmäßig. Diese Kombination ermöglicht es, eine umfassende Grundausbildung mit allen wichtigen Kenntnissen und Fähigkeiten zu erhalten, die ihr Kind in seinem weiteren Berufsleben braucht.
Die Vorteile einer beruflichen Ausbildung
Der “richtige” Schulabschluss
Um einen Ausbildungsberuf zu erlernen, reicht in vielen Bereichen die Mittlere Reife oder sogar ein guter Hauptschulabschluss aus. Aber natürlich kann Ihr Kind auch mit dem Abitur eine Ausbildung starten, schließlich bedeutet Abitur nicht automatisch, dass das Studium die einzige Option ist.
Wir empfehlen, bereits während der Schulzeit Praktika oder Ferienjobs zu nutzen. Sie geben Orientierung, um herauszufinden, welche beruflichen Interessen ihr Kind verfolgt, was Spaß macht, wo es vielleicht sogar versteckte Talente besitzt. So können auch bereits in der Schulzeit Kontakte zu möglichen Ausbildungsbetrieben aufgebaut werden.
Schnell in den Beruf einsteigen
Im Vergleich zu Hochschulabsolventen haben junge Menschen nach erfolgreicher Ausbildung schneller ihren Abschluss in der Tasche und verdienen früher ein volles Gehalt. Studien zeigen, dass man mit einer Ausbildung und aufbauenden Fort- und Weiterbildungen (z. B. Meister*in, Techniker*in) bis ins 60. Lebensjahr sogar mehr verdient als Personen, die ihre berufliche Karriere direkt mit einem Studium begannen.
Einblicke in reale Betriebsabläufe
Praxisbezug steht bei einer dualen Ausbildung an erster Stelle. Zusätzlich zum Theorieteil in der Schule, lernt ihr Kind die zukünftigen Tätigkeitsfelder ausführlich kennen. So ist es von Anfang an tief in die Betriebsabläufe involviert, was ihm bei der Übernahme durch den Betrieb nach der Ausbildung sehr zugute kommt.
Weitgehend finanziell unabhängig
Bei einer beruflichen Ausbildung erhält ihr Kind bereits im ersten Lehrjahr seine eigene Ausbildungsvergütung. Das Gehalt variiert je nach Ausbildungsberuf und kann sogar reichen, um finanziell unabhängig zu leben und sich zum Beispiel eine eigene Wohnung leisten zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, bietet die Agentur für Arbeit auch finanzielle Unterstützung, wie zum Beispiel die Berufsausbildungsbeihilfe. Sie ähnelt dem Bafög für Studierende, muss jedoch nicht zurückgezahlt werden.
Gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz
Wenn ihr Kind während der Ausbildung gute Leistungen erbringt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es dann auch danach vom Arbeitgeber übernommen wird. Betriebe investieren viel in die Ausbildung der eigenen Nachwuchskräfte und wollen natürlich, dass diese dann auch möglichst lang im Unternehmen bleiben. 2017 hat
das Institut der deutschen Wirtschaft die Betriebszugehörigkeit in deutschen Unternehmen untersucht. Und siehe da: Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung arbeiten durchschnittlich 12,5 Jahre in einem Unternehmen.
Pluspunkte sammeln
Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber*innen, die nicht nur ein Studium, sondern auch eine Berufsausbildung absolviert haben und somit Berufserfahrung mitbringen. Gleichzeitig fällt es ihrem Kind vielleicht leichter, sich nach der Ausbildung für einen Studiengang zu entscheiden, wenn es nach dem Abitur erst eine Ausbildung absolviert hat. Auch können so Wartesemester angerechnet werden. Aber auch im Falle eines fehlenden Abiturs, kann ihr Kind durchaus ein Studium an die Ausbildung anschließen, denn manche Studiengänge kann man auch ohne Abitur studieren, wenn man eine Berufsausbildung bereits in der Tasche hat.
Es gibt so viel, was für eine duale Ausbildung spricht. Machen Sie Ihrem Kind Mut und unterstützen Sie es auf den Weg in sein erfolgreiches Berufsleben!