Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland - WorldSkills Germany ist Mitinitiator

29. November 2019

Mit seinem Projekt "Vom Lernenden zum Lehrenden" hatten wir 2018/2019 jungen Fachkräften die Möglichkeit gegeben, sich während der Ausbildung in Sachen Unternehmergeist fit zu machen. Denn in beruflichen Schulen und im Betrieb wird weitestgehend nur fachliches Wissen aber kaum unternehmerisches, also ökonomisches Denken und Handeln vermittelt.
Deshalb haben wir uns der Initiative "Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland" angeschlossen, die sich dafür einsetzt, dass ökonomische Bildung noch stärker in der Schule und folgenden Bildungswegen verankert wird.

Die Initiative schreibt hierzu: "Viele Entscheidungen des alltäglichen Lebens, bei der politischen Meinungsbildung, in der betrieblichen Ausbildung ebenso wie im Studium erfordern Wirtschaftskenntnisse. Als Teil der Allgemeinbildung ist ökonomische Bildung Voraussetzung für die Entwicklung von Mündigkeit, Urteilsvermögen und Verantwortungsbewusstsein ebenso für das eigene Leben wie für die Gesellschaft. Ökonomische Bildung befähigt zur Bewältigung ökonomisch geprägter Lebenssituationen, ermöglicht eine kompetente Teilhabe an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und schließt die Reflexion normativer Fragestellungen im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Ethik mit ein. Nur wenn Sinn, Legitimation und Funktionsweise der Wirtschaft und des Wirtschaftens durchdrungen wurden, können sich Bürgerinnen und Bürger souverän und kompetent einbringen.

Auch zur Chancengerechtigkeit leistet ökonomische Bildung einen wesentlichen Beitrag. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass ökonomische Kenntnisse in weiten Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden oder nur mangelhaft ausgeprägt sind. Umso beunruhigender ist, dass Wirtschaftsunterricht in der Schule oftmals zu kurz kommt. Ökonomische Bildung wird entweder in den Wahlpflichtbereich abgedrängt oder im Verbund mit anderen Fächern unterrichtet, wo sie häufig eine untergeordnete Rolle spielt. Aspekte der Finanzbildung und das Einnehmen einer unternehmerischen Perspektive – ergänzend zur Betrachtung des Wirtschaftsgeschehens aus Sicht der Verbraucher und Arbeitnehmer – werden in den meisten Bundesländern an allgemeinbildenden Schulen gar nicht oder nicht ausreichend im Unterricht berücksichtigt. Auch vom Berufsalltag haben Jugendliche oft falsche Vorstellungen und wissen zu wenig über die Möglichkeiten einer betrieblichen Ausbildung.

Fehlende ökonomische Kenntnisse erschweren den Start in ein selbstbestimmtes Leben und jede eigene wirtschaftliche Entscheidung. In ihrer Gesamtheit werden sie zum Problem für unsere Demokratie und Gesellschaft und für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Als Netzwerk aus Schule, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft erklären sich die Unterzeichner bereit, auf allen Ebenen zur Stärkung der ökonomischen Bildung beizutragen.
- Wir geben dem Anliegen der ökonomischen Bildung eine Stimme.
- Wir schärfen das gesellschaftliche Bewusstsein für die grundlegende Bedeutung der ökonomischen Bildung.
- Wir fördern die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Hochschulen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
- Wir schaffen Gelegenheiten zum Austausch von Erfahrungen und Best Practices."

Gemeinsam mit allen anderen Initiatoren wenden wir uns mit einem vier Punkte umfassenden Appell an alle bildungspolitisch Verantwortlichen in Deutschland:

1) Ökonomische Bildung muss für alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland in hinreichendem Umfang und verpflichtend im Schulunterricht verankert werden.

2) Wirtschaftslehrkräfte müssen fachwissenschaftlich und wirtschaftsdidaktisch qualifiziert sein.

3) Schüler sollen Bezüge zur Arbeitswelt erleben können.

4) Deutschland braucht eine nationale Strategie für ökonomische Bildung.

Mehr zum Appell lesen Sie in einem Eckpunktepapier >>

Weitere Informationen zum Bündnis gibt es auf www.boeb.net

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